Eine Wanderung wird oftmals besonders schön, wenn man sie mit einer Übernachtung auf einer Berghütte verbindet. Als begeisterte Hüttenwanderer möchten wir auch mit unserem zweijährigen Sohn Max nicht auf das urige Ambiente und die schöne Atmosphäre auf einer Berghütte verzichten und haben daher vor kurzem unsere erste Hüttentour mit ihm unternommen. Doch wie geht man eine Hüttenübernachtung mit Kleinkind an? Während wir Erwachsenen für solche Ausflüge inzwischen recht routiniert unseren Rucksack packen, wird die Packliste für unsere Tour mit Max doch erheblich größer. Und auch sonst gilt es einiges bei der Planung zu bedenken!
Auswahl der Hütte für eine Hüttenübernachtung mit Kleinkind
Während wir Erwachsenen auch einmal ein paar Tage ohne warmes Wasser und mit rudimentärer (sanitärer) Einrichtung auskommen können, sollte man mit Kindern doch eine Hütte mit einem gewissen Komfort und einer familienfreundlichen Atmosphäre wählen. Wir haben uns daher für das Staufner Haus im Allgäu entschieden, da es einen gewissen Komfort und eine sehr gute Küche bietet. Zudem liegt es nicht zu hoch und gilt zurecht als familienfreundliche Hütte. Trotz der Nähe zur Hochgrat-Bergstation hat sich das Staufner Haus seinen rustikalen und gemütlichen Charme bewahrt. Rund um die Hütte gibt es für Kinder zudem einiges zu entdecken und mit dem Hochgrat einen schönen Gipfel zu erklimmen.
Übernachtung im Lager oder Zimmer?
Für uns eine ganz klare Entscheidung für ein eigenes Zimmer, da wir mit unserem Sohn die Ruhe eines Zimmers bevorzugen, im Gegensatz zu den oft unruhigen Nächten in einem Matratzenlager. Zudem haben wir so die Möglichkeit, den Kleinen in Ruhe Schlafen zu legen und unten in der Stube noch ein Gläschen Wein zu trinken, ohne das wildfremde Leute in einem Lager neben ihm liegen würden (was wir in diesem Fall natürlich nicht machen würden!). Ein bisschen familiäre Intimität muss eben auch auf einer Berghütte sein und als wir zwecks Reservierung auf dem Staufner Haus angerufen haben, wurde uns auch sofort ein passendes Doppelzimmer für unsere Familie angeboten – toller Service!
Ausrüstung für eine Hüttenübernachtung mit Kleinkind
Hier merken wir bereits beim packen, dass der Aufstieg anstrengend wird! Neben den klassischen Utensilien für eine Hüttentour wie Hüttenschlafsack, Wechselkleidung, Hüttenschuhen, Waschbeutel und Handtüchern, müssen wir nun auch noch Windeln, eine Wickelunterlage, Feuchttücher, Lätzchen, Babyphone, Trink-Fläschchen und zahlreiche Babyartikel wie Cremes, Kinderzahnpasta, Waschlotion sowie die gesamte weitere Wanderausrüstung sowie ein paar kleine Lieblingsbücher und das Schnuffeltuch für Max mitnehmen. Bei den Babyartikeln lässt sich ordentlich Gewicht einsparen, indem man (wie für die Erwachsenen auch) kleine Proben oder Reise-Kosmetika mitnimmt. Sofern man sich im Waschraum abwechselt, kann dies alles in einen großen Waschbeutel gepackt werden. Als Kinder-Hüttenschuhe nehmen wir einfach seine Krabbelschuhe aus Leder mit, die sind leicht und robust zugleich. Alles in allem stellen wir aber schnell fest, dass wir neben der Kraxe noch einen weiteren, großen Rucksack benötigen, um alles Notwendige für den Hüttenabend und die Nacht mit auf den Berg zu bekommen.
Hüttenschlafsack für Kinder
Ein Hüttenschlafsack ist bekanntlich Pflicht auf nahezu jeder Berghütte. Da wir keinen kleinen Schlafsack in der passenden Größe für einen zweijährigen haben, nehmen wir alternativ einen Wäschesack aus Baumwolle und funktionieren diesen kurzerhand zum Hüttenschlafsack um – passt perfekt! Alternativ hätten wir auch einen direkt vor Ort bei den Hüttenwirten Ulli und Christoph mieten können, aber wir hatten ja unsere eigene Lösung hierfür gefunden.
Verpflegung auf dem Staufner Haus
Die Hüttenküche auf dem Staufner Haus ist wirklich sehr gut und die Speisekarte ist ausreichend groß, sodass wir hier außer den üblichen Keksen und Riegeln für Max nichts weiteres mitnehmen müssen. Der Kaiserschmarrn am Abend schmeckt ihm vorzüglich und wir Eltern genießen die Allgäuer Kässpatzen und den Krustenbraten aus dem Ofen vor dem Haus – allesamt mit regionalen Zutaten zubereitet und äußerst schmackhaft!
Aufenthalt und Hüttenabend auf dem Staufner Haus
Während wir Erwachsenen nach der Wanderung gerne etwas in Ruhe auf einer Berghütte verweilen und das Panorama genießen, brauchen Kinder stets eine umtriebige Beschäftigung. Da wir mit Freunden und ihren Kinder unterwegs sind, ziehen die drei kleinen sofort los und erkunden die Hütte und das umliegende Gelände. Schnell sind die Hasen entdeckt, die von nun an immer wieder gefüttert und gestreichelt werden. Nach dem Abendessen machen sich die Kinder daran, zusammen die Stube im Staufner Haus unsicher zu machen. Dabei schließen sie gefühlt mit jedem Gast Bekanntschaft, der ihnen beim Herumrennen nicht sofort ausweichen kann. Das Schöne an solchen Hüttenabenden ist, dass nahezu alle Gäste in guter Laune sind und Freude an strahlenden Kinderaugen haben, auch wenn sie zum x-ten Mal von Ihnen über den Haufen gerannt werden!
Fazit zur ersten Hüttenübernachtung mit Kleinkind auf dem Staufner Haus
Wir waren begeistert und hatten viel Spass! Sicherlich bedarf eine Hüttenwanderung mit Kleinkind etwas mehr Planung und Vorbereitung als ohne, aber dafür ist das Erlebnis umso schöner. Das Staufner Haus hat sich für uns als tolle Berghütte für Max’ erste Hüttentour erwiesen und er trägt nun stolz seinen ersten Hüttenstempel in seinem noch jungen Tourenbuch.
Nützliche Informationen
Staufner Haus
Hochgrat Bergbahn
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